Kapitel 2 – Ein harter Winter

Kapitel 2 – Ein harter Winter (2005/2006).
Ihr denkt jetzt bestimmt das es nicht einfach war wegen dem obigen Titel, aber es hatte eigentlich mehr mit dem Wetter zu tun, denn es war ein scheiß kalter Winter, aber der Reihe nach.

Wir hatten Anfang November und die Tage wurden kürzer und die Nächte kälter. War ja eigentlich alles normal, nur leider konnte man nicht mehr sehr viel unternehmen. Da es früher dunkel wurde, hat mein Chef fast sämtliche Aktivitäten in die Halle verlegt. Was soll ich sagen, der hatte wieder Einfälle die waren fürchterlich. Bodenarbeit war ja bekannt und auch Ok, aber dann meinte er mal wieder mich so richtig zu erschrecken. Da komm ich eines Tages in die Halle und darin sieht es aus wie in einem Schlachtfeld. Bänder hingen von der Decke, große blaue Ballons, so ein komisches Teil mit einem Stock dran (hab dann gehört das es ein Sonnenschirm war) und noch so ein paar verrückte Sachen. Was soll ich sagen, hätte ich eine Hose angehabt wie mein Chef hätte ich die wahrscheinlich voll gemacht 🙂 Aber wir haben es dann doch ganz gut hinbekommen und ich stand sogar mit meinem Chef unter diesem Schirm. Nur das der dieses komische Teil immer rauf und runter bewegt hat, ging mir dann doch etwas auf den Keks. Aber was soll es, auch so etwas geht vorüber und am Ende waren wir alle zufrieden.

Die Wochen vergingen mal wieder wie im Flug. Es kamen die Weihnachtstage und anschließend begann das neue Jahr. Jetzt machte die Sache langsam wieder Spaß, denn es ging wieder raus.

Uih, haben wir Ausritte unternommen und immer in Begleitung von Cherie, meiner Freundin. Es war zwar verdammt kalt und der Boden gefroren aber wir hatten Spaß satt. Wir waren teilweise zwischen einer und vier Stunden unterwegs und wenn der Boden es zulies wurde getrabt und galoppiert. Wir waren im Fluyner-Busch oder am Oermter-Berg unterwegs. Aber am schönsten war es wenn wir Richtung Berg gingen. Dabei benutzten wir den alten Bahndamm um dorthin zu kommen und der war für den Anfang nicht ohne. Gibt es dort doch nur einen Trampelpfad der auch noch teilweise zugewachsen ist und dann liegen da auch noch jede Menge Baumstämme im Weg über die man dann rüber muß. Habe dann meinem Chef mal gezeigt was ich so im richtigen Gelände drauf hab 🙂

Das schönste aber war der erste Ritt zum Berg d.h. wer sich da auskennt, kennt ja auch diese schöne Wiese auf halber Höhe *grins*. Naja, wir laufen also dahin und auf einmal meint Cherie, komm wir gehen mal den Pfad runter zum Feld und dann galoppieren wir mit Vollgas wieder hier rauf. Gesagt getan, denke also an nichts böses und als wir fast am Feld waren höre ich nur noch das Cherie hinter mir wiehert und im Galopp den Berg rauf rennt. Ups, jetzt hatte mein Chef ein Problem (alleine ausreiten mag ich nicht), denn ich habe mich auf der Stelle um 180 Grad gedreht und bin sofort hinter Cherie her. Wollte die mich alleine lassen? Mein Cheffe mußte sich im ersten Moment mit einer Hand am Sattel festhalten, so habe ich mich gedreht und bin losgerannt. Das schönste an der Sache war, er lies es zu und hatte wohl selbst so richtig Spaß dabei. Also habe ich das Programm erweitert und habe beim galoppieren noch etwas gebuckelt und mich richtig ausgetobt. Als wir dann oben waren, war er wohl im ersten Moment nicht so ganz begeistert aber dann hat er doch gelacht. Tja, eine Schlaftablette bin ich nicht oder wie sagt man: Wehe wenn sie losgelassen…. 🙂

Das haben wir dann öfters gemacht (aber ohne dabei zu buckeln). Manchmal sind wir auch durch die Schlucht oder komplett um den Oermter-Berg geritten. Man, das waren endlich mal so richtige Ausritte. So haben wir den ganzen Januar umbekommen und eines Tages habe ich dann mitbekommen das wir wohl den Stall wechseln.

Stallwechsel

Der Stallwechsel nach Sevelen ging relativ schnell und unkompliziert. An einem Samstag Anfang Februar kam dann mein Chef und die Chefin von Cherie mit einem Hänger an und es wurden alle Sachen von Cherie und mir eingeladen, nur wir nicht. Hm, wollten die uns hierlassen. Puh, eine Stunde später kamen sie dann doch wieder. Als die Klappe vom Hänger offen war, bin ich dann ganz schnell rein in die Kiste bevor es sich noch einer anders überlegt. Mein Chef war total baff, da ich früher immer gerne Probleme gemacht habe. Ne Du, mich wirste nicht mehr los *grins*.

Als wir angekommen sind, wurde erstmal alles unter die Lupe genommen. Boah, wir bekamen zwei große Weiden ganz für uns alleine und der Stalltrakt war auch nicht übel, nur vier Boxen d.h. wir zwei hatten unsere Ruhe. Die ersten Tage verliefen ganz normal. Morgens auf die Weide und abends in den Stall und der war richtig gemütlich. Die Zwei hatten die Boxen mit Leinenstroh ausgelegt, man ist das ein geiles Zeug. Ganz weich und richtig kuschelig, nicht so wie das blöde Stroh. Das beste daran ist, das man nur unsere Äppel entfernen mußte, alles andere blieb drin und es war trotzdem trocken und hat nicht nach Pippi gerochen 🙂 Eh Artgenossen, sagt euren Chefs mal sie sollen das euch auch in die Box legen, einfach nur geil das Zeug.

Leider sind mein Chef und ich aber nur drei Wochen dort geblieben. Wir haben aber auch in dieser kurzen Zeit sehr viele Ausritte unternommen, aber wie das Leben manchmal so spielt. Es war wohl etwas vorgefallen worauf mein Chef ziemlich sauer reagiert hat und darauf hin haben wir leider wieder einen Stallwechsel gemacht. Leider ist Freundschaft nicht immer eine wirkliche Freundschaft.

So ihr lieben,
das war es erstmal wieder für heute. Vom bevorstehenden neuen Stallwechsel und was dort so alles passiert, erfahrt ihr beim nächsten Mal.

Eure Nashra

21.04.2006

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